Die Methoden bei Scam-Anrufen sind vielfältig: Ob durch gefälschte Telefonnummern, die vorgeben von einer vertrauenswürdigen Organisation zu stammen, oder durch angebliche Tech-Support-Anrufe, um den Computer des Opfers zu «reparieren». In diesem Blogbeitrag möchten wir dich über die gängigsten Arten von Telefonbetrug aufklären und dir zeigen, wie du dich und deine Daten schützen kannst – sei es im Büro oder privat.
Spoofing ist die Praxis, bei welcher Betrüger die Telefonnummer fälschen, die auf dem Display des Opfers angezeigt wird. Dadurch sieht es so aus, als käme der Anruf von einer vertrauenswürdigen Quelle, wie z.B. einer Bank oder einer Behörde. Dies wird oft verwendet, um das Opfer zu täuschen und es dazu zu bringen, persönliche Informationen preiszugeben oder Geld zu überweisen.
Vishing ist eine Form des Phishings, bei der Betrüger sich telefonisch als vertrauenswürdige Personen oder Organisationen ausgeben, um vertrauliche Informationen wie Passwörter, Kontonummern oder Kreditkartendaten zu erlangen. Die Betrüger nutzen dabei oft Drohungen oder Versprechungen, um die Opfer zu manipulieren.
Bei dieser Betrugsmasche geben sich die Betrüger als Mitarbeitende eines technischen Supports oder IT-Dienstleisters aus. Sie behaupten häufig, dass der Computer des Opfers einen kritischen Fehler aufweist oder mit Malware infiziert ist und bieten an, das Problem zu beheben. Oft verlangen sie dabei Zugang zum Computer des Opfers.
Hierbei geben sich die Betrüger als Vertreterin eines Gewinnspiels oder einer Lotterie aus und informieren das Opfer darüber, dass es einen Preis gewonnen hat. Um den «Gewinn» zu erhalten, muss das Opfer jedoch zunächst Gebühren zahlen, persönliche Informationen preisgeben oder eine Art von «Bestätigung» leisten, die letztlich nur dazu dient, weitere Betrugsschritte einzuleiten.
Bei Erpressungsanrufen setzen die Betrüger ihre Opfer damit unter Druck, persönliche Daten, Fotos oder andere sensible Informationen des Opfers zu veröffentlichen oder zu sperren. Oft geben sie vor, dass die Informationen bereits erlangt wurden und drohen mit der Veröffentlichung, wenn keine Zahlung erfolgt.
Wenn du Opfer eines Telefonbetrugs wirst, ist es wichtig, schnell und angemessen zu reagieren, um den Schaden zu minimieren und weitere Probleme zu vermeiden. Hier sind die Schritte, die du im Falle eines Telefonbetrugs unternehmen solltest:
Lege den Hörer auf und beende das Gespräch umgehend. Falls du aufgefordert wurdest, auf Links zu klicken oder Software herunterzuladen, tue dies nicht. Informiere im Anschluss direkt euren IT- und/oder Sicherheitsbeauftragten.
Falls du bereits persönliche Informationen wie Bankdaten oder Passwörter preisgegeben hast, informiere umgehend deine Bank oder den entsprechenden Dienstleister. Überwache deine Accounts auf ungewöhnliche Aktivitäten.
Melde den Betrug bei der Polizei und anderen relevanten Behörden. Notiere alle Details des Betrugsversuchs, einschliesslich der Telefonnummer, des Gesprächsinhalts und der Namen aller beteiligten Personen. Diese Informationen können bei der Meldung an die Behörden hilfreich sein. Dies hilft nicht nur dir, sondern auch weiteren potenziellen Opfern.
Überprüfe regelmässig die Kreditkartenabrechnungen und Bankkonten auf unautorisierte Transaktionen. Bei Verdacht auf Missbrauch sollten die Konten gesperrt werden.
Falls du sensible Daten über andere Personen preisgegeben hast (z.B. durch betrügerische Anfragen nach Kontoinformationen), informiere diese Personen umgehend. Sie sollten ebenfalls ihre Konten und persönlichen Daten überwachen.
Ändere alle Passwörter und Sicherheitsfragen, die möglicherweise kompromittiert wurden.
Lies dazu auch unseren Blogpost zum passwortlosen Arbeitsplatz 👉 Passwordless – mit Microsoft Authenticator und Windows Hello for Business
Telefonbetrug ist eine ernsthafte Bedrohung, die sich ständig weiterentwickelt und – mitunter auch durch KI – immer raffinierter wird. Die Erkenntnis, dass betrügerische Anrufe oft auf subtile Tricks und psychologischen Druck setzen, kann dir helfen dich besser zu schützen.
Die wichtigste Regel lautet dabei:
Kontaktiere im Zweifelsfall immer den IT-/Security-Verantwortlichen oder deinen Vorgesetzten.
PS: In diesem Beitrag wurde zugunsten besserer Lesbarkeit mancherorts auf das korrekte Gendern verzichtet. Es sind jederzeit alle Geschlechter angesprochen.